27.11.2017

Die Architekten hinter dem Tuchmacherviertel – Teil 1

Interview mit Rodolfo Nogales-Richter

 

Stellen Sie bitte das Profil Ihres Büros in zwei Sätzen vor:
GNA ist eines der leistungsfähigsten Planungsbüros mit nationalen und internationalen Aktivitäten. Das 1986 gegründete Büro hat seinen Firmensitz in Düsseldorf. Der Schwerpunkt der Planung liegt im Bereich Hotelbau, Wohnungsbau und hochwertigen Gewerbebauten.

Wie sieht für Sie das ideale Wohnquartier aus?
Das ideale Wohnquartier ist ein lebenswerter aber auch abwechslungsreicher Ort, der es schafft, die unterschiedlichen Generationen und Lebensentwürfe zu einer Gemeinschaft zu formen. Ein Wohnquartier sollte Nähe schaffen, aber gelichzeitig auch Rückzugsmöglichkeiten und Privatsphäre bieten. Die Architektur sollte Freiräume mit hohen Aufenthaltsqualitäten ermöglichen. Das ideale Wohnquartier schafft durch eine maßstäbliche und dem Ort angemessene Architektursprache ein hohes Maß an Identifikation und Geborgenheit.

Was fasziniert Sie am Standort des Tuchmacherviertels am meisten?
Der Standort des Tuchmacherviertels vereinigt viele Kriterien, die ein Wohnquartier zu etwas Besonderem macht. Die Hanglage ermöglicht an nahezu jeder Stelle einen einzigartigen Überblick zu dem umgebenden Landschaftsraum. Die vorhandenen historischen Gebäude spiegeln die an diesem Ort typische Architektursprache wieder. Diese Qualitäten gilt es zu aufzunehmen und neu zu interpretieren, um die Identifikation mit dem Ort nachhaltig zu gewährleisten. Das Quartier hat eine Größenordnung, die städtebauliche Raumabfolgen ermöglichen, die eine hohe Aufenthaltsqualität bietet.

Was ist Ihr größter Wunsch für die Entwicklung des Tuchmacherviertels?
Das Viertel soll sich in den Stadtteil eingliedern und durch seine Bewohner und seine Architektur eine Bereicherung für den Stadtteil Brand darstellen. Der harmonische Einklang von Natur und gestalteten Freiräumen soll in einer Lebendigkeit und einer familienfreundlichen Atmosphäre im Quartier spürbar werden.

Die Hanglage, mit dem Blick in den Naturraum wird zur Leitidee. Die Häuser öffnen sich in der Regel nach Süden und erhalten mit ihren höher gelegenen privaten Gärten eine Exklusivität. Die Wahl der Materialien der Fassade und deren Farbigkeit spannen einen Bogen zu dem Vorhandenen Ort. Die Gebäude erhalten ein Wechselspiel aus Putz und Klinker, die farblichen Kontrast bieten. Die Fenster, im Bereich der Klinkerfassade, werden mit einer Umfassung versehen, ein Ziat, das in die moderne Architektur integriert wird. Somit entsteht eine neue Architektursprache, die dem Ort gerecht wird.